Dienstag, 14. Juni 2011

Apia - Manono - Sawaii

Apia
Mit dem Flugzeug ueberflogen wir zum Abschied Brisbane. Es war schoen, nochmals ein paar Orte, die wir so gut kennen gelernt haben, von oben zu sehen.
In Apia kamen wir mitten in der Nacht an. Wir waren froh, dass der Transfer von Flughafen zu Hotel vom Hotel organisiert war. Die Fahrt dauerte 40 Minuten und ich spuerte, ich habe Lust auf dieses Land, auf ein neues Abenteuer.
Die ersten fuenf Tage verbrachten wir in Apia. Hunde gibts in rauhen Mengen, sie waren aber weder agressiv noch aufdringlich noch laut. Neben Hunden gibt es Unmengen von Kirchen und Taxis.
Wir genossen ein Hotel mit Pool, ideal fuer die Buben. Denn sonst war das Programm nicht so kindergerecht: wir organisierten Geld, wechselten und hoben ab, eine funktionierende SIM-Karte bekamen wir leider nicht, wir gingen auf die Tourist Info, deckten uns mit Informationen ein und kuemmerten uns schon um ganz spezielle Mitbringsel.
Ganz nah am Hotel hatte es einen Ort, wo wir bei Ebbe etwa 100 Meter im Meer laufen konnten und so zum Riff kamen. Flurin konnte nicht genug bekommen, er war total mutig, schwamm mit den Fluegeli und mit Schwimmbrille ausgeruestet auch ins tiefe Wasser und erzaehlte aufgeregt, welche Fische er gerade gesehen hatte. Livio schnorchelte nicht so viel, bekam kalt und wollte umkehren, aber nur er hat einen "Nemo" gesehen.
An einem anderen Tag machten wir einen Ausflug ein bisschen ins Landesinnere, wo es Rutschbahn-Felsen hatte. Die grossen Rutschen brauchten wir selber nicht, da schauten wir nur den Anderen zu. Den Weg dorthin nahmen wir den Bus. Zurueck nahmen uns Einheimische mit, die gerade noch genug Platz hatten in ihrem Familien-Bus.
Ein bisschen negativ an der Stadt war, dass alle ein Geschaeft zu ihren Gunsten machen wollen. Am schlimmsten sind die Taxifahrer:
Wie oben erwaehnt, organisierte das Hotel zwar fuer uns den Transfer vom Flughafen nach Apia. Das heisst, sie schickten ein Taxi ihrer Wahl, wofuer wir das doppelte vom empfohlenen Preis im Reisefuehrer bezahlt hatten.
Der zweite Taxifahrer wollte falsch fahren (wohl damit der Weg laenger wird, und er mehr verlangen kann). Da wir uns schon auskannten, weisten wir ihm freundlich aber bestimmt den Weg...
Der dritte Taxifahrer, wusste zwar, wohin wir wollten, brachte uns aber auf den falschen Bus-Bahnhof, so dass wir ein weiteres Taxi nehmen mussten.
Und dieser vierte Taxifahrer wollte, als wir im Auto sassen, ploetzlich mehr als doppelt so viel wie vereinbart einkassieren, was wir uns natuerlich nicht bieten liessen.
Das haben wir gelernt: Preis immer vorher abmachen. Wenn sie einen zu hohen Preis wollen, einfach den naechsten fragen - Taxifahrer hat es genug.
So waren ich ein bisschen froh, die Stadt nach fuenf Tagen zu verlassen. Der Bus kreiste tatsaechlich in der Stadt, bevor er in unsere Richtung los fuhr. So sahen wir waehrend 90 Minuten viel vom Land.

Manono
Auf dem Festland Manono-uta erwartete uns schon Jay, der Bootsfahrer vom Hotel. Schon vor Mittag waren wir auf der wunderbaren Insel, umgeben vom Meer, dass unglaublich viele verschiedene Blau- und Tuerkistoene bot.
Die Insel ist etwas groesser als Ulithi, trotzdem konnten wir sie zu Fuss umrunden. Es gibt keine Autos und keine Hunde (damit werben sie). Auf dem Inselrundgang trafen wir viele Schulkinder, die alle dumme Faxen fuer die Fotos machten.
Nicht dass mich das grundsaetzlich stoeren wuerde, aber unsere Buben machen das nun auch... Auf diesem Rundgang hatten wir Glueck: es ist ja bekannt, dass man nicht unter Kokospalmen spazieren soll, weil eine hinunterfallende Nuss toedlich sein kann. Ein paar Meter vor uns auf dem Fussweg kam aber im Wind sogar eine ganze Palme zu Fall, was alle Leute auf der Insel sehr wunderte (und uns etwas schockierte).
An einem anderen Tag waren wir schnorcheln. Jay hat uns mit dem Boot zum Riff gefahren. Es ist erstaunlich, wie das Riff sich nach dem Tsunami von 2009 erholt hat. Im Dorf sind einige Tafeln verteilt, wie man sich verhalten soll (kein Dynamit-Fischen, nicht an Brut-Stellen fischen) damit sich das Riff erholt. Die Einheimischen machen gut mit, ziehen beispielsweise spezielle Muscheln auf, die sie dann im Riff aussetzen, weil sie eine spezielle Saeuberungsfunktion haben. Hier getraute sich Livio nicht zu schnorcheln, weil er nicht vom sicheren Grund aus hin kommen konnte. Ganz anders Flurin - er schlaegt wohl seinem Goetti nach...
Felix und ich versuchten uns im Kanu fahren. Anders als in Yap, wo die Kanus nicht mehr in Gebrauch sind, gehen sie hier noch in den Holzkanus (Outrigger) fischen. Wir sind nicht gekentert, aber es ist wahnsinnig schwierig, zu steuern... Neidisch beobachteten wir am naechsten Tag den knapp 10 jaehrigen Sohn der Familie, der Flurin und Livio kurzerhand ins Kanu setzte und dann hinten alleine das Ganze im Griff hatte und mit ihnen davon fuhr, wir konnten nur noch schnell die Fluegeli montieren...
Einmal bereitete die Kuechencrew (aber nur die Maenner) ein Mahl auf dem Umu (Erdofen) zu. Da werden Lava-Steine erhitzt und Taro oder Tamu (verwandt), Kochbananen und Kokosmilch darauf gekocht. Vom Kokosraspeln, uebers Auspressen der Kokosraspeln bis zum Einpacken der Milch in Taroblaetter konnten wir alles mitverfolgen.
Jay musste oft mehrmals pro Tag von der Insel aufs Festland und einmal nahm er Livio und Flurin mit. Er hat sie mit Suessigkeiten verwoehnt und wir waren ganz erstaunt, wieviel sie am Abend trotzdem noch gegessen haben.
Am Sonntag war Kirche angesagt: alle sind weiss gekleidet. Die Maedchen tragen halbe Hochzeitskleidchen, alle Frauen tragen Hut. Und sie singen - unglaublich, diese Stimmen! Der Rest vom Tag war dann wirklich Siesta. Man darf kein anderes Dorf besuchen, und nur wir im touristischen Bereich durften im Meer schwimmen. Erst gegen halb vier Nachmittags kam wieder ein bisschen Leben in den Ort.
Der Kontakt mit der Familie war tief. Diese fuenf Tage sehr viel weniger oberflaechlich als in der Stadt. Wir haben viel ueber Kultur und Tradition, uebers alltaegliche Leben erfahren. Es hat mir sehr gut gefallen und ich war sehr traurig, als wir uns verabschieden mussten.
Viel Zeit zum traurig sein blieb allerdings nicht. Nachdem uns Jay einmal mehr sicher uebers Meer gefahren hat, durften wir dort mit Leota und Sau (die Besitzer der Fale) auf dem Pickup bis zur Faehrstation mitfahren. Dort brach Hektik aus, gross verabschieden konnten wir uns gar nicht, weil sie uns unbedingt auf der 10-Uhr-Faehre wissen wollten, die gherade abfahren wollte.
Die Ueberfahrt auf hoher See war ein bisschen schwankig. Kein Katamaran. Beladen mit Lastwagen, die fuer mich immer zu kippen drohten. Nach angespannten 60 Minuten habe ich mich ein bisschen daran gewoehnt und konnte die verbleibenden 30 Minuten fast ein bisschen geniessen...
Nun sind wir also auf der zweiten grossen Insel, die zu Samoa gehoert: Savaii. Hier sind wir zwei Tage zum Waschen und Geld holen und Einkaufen, danach gehts auf zum Erkunden dieser Insel.

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